Wieland: Regionsbildung muss gemeinsam diskutiert werden

"Landrat Schermann darf den Landkreis Göttingen in Südniedersachsen nicht isolieren. Er muss mit seinen Kollegen aus den anderen Land-kreisen Gespräche über die Zukunft der Region führen“, fordert Jörg Wieland, Vorsitzender der SPD-Kreistagsfraktion. Hintergrund ist die Debatte um Kreisfusionen und die Bildung einer Verfassten Region. Durch einen Antrag will die SPD den Landrat mit Gesprächen beauftragen.

Dabei soll laut Antragstext auch die Bildung einer Verfassten Region geprüft und geklärt werden, welche neuen Chancen dies für eine gesamtregionale Entwicklung eröffnet. Über den Antrag wird in der Sitzung des Wirtschaftsausschusses am 8. Februar 2010 beraten und vermutlich in der Kreistagssitzung am 24. Februar 2010 abgestimmt.

Landrat Schermann hatte noch im Dezember kategorisch solche Gespräche ausgeschlossen und auf die ablehnende Haltung der Kreis-ausschüsse Northeim und Osterode verwiesen. Dies hat sich unterdessen geändert. Der Northeimer Kreistag beschloss bereits im letzten Jahr, den eigenen Landrat Wickmann mit Gesprächen über eine stärkere Zusammenarbeit der Kreise zu beauftragen. Auch Landrat Reuter aus Osterode äußerte sich in den Medien offen für Gespräche.

Die Bereitschaft, die bei den anderen Landräten vorhanden ist, fordert die SPD nun auch von Schermann. Gerade weil Schermann nur noch bis 2011 im Amt ist, argumentieren die Sozialdemokraten, müsse er für seinen Nachfolger alle Türen offen halten. „Alles andere wäre verantwortungslos“, erklärt dazu Jörg Wieland. Denn es könne nicht sein, dass alle Landräte in Südniedersachsen zu ergebnisoffenen Gesprächen über die Zukunft der Region bereit seien, nur Landrat Schermann sich dem widersetze. „Damit würde er sich in den Winterschlaf begeben und sich für die Zukunft des Landkreises Göttingen als Bremsklotz erweisen“, warnt Wieland.

Die SPD hofft bei ihrem Antrag auf die Unterstützung der Grünen, um eine Mehrheit zu erreichen. Diese hatten in der Vergangenheit selbst die ergebnisoffene Prüfung zur Bildung einer Verfassten Region gefordert.