Als in keiner Weise zielführend bezeichnet der SPD-Fraktionsvorsitzende Reinhard Dierkes die aktuelle Diskussion um die Zukunftsfähigkeit des Duderstädter Gymnasiums. "Man darf sich jedenfalls nicht wundern, wenn Eltern die vom EGD selbst prophezeite mittel- bis langfristige Perspektivlosigkeit – ergänzt um den Klassenfahrtenboykott - als Argument aufnehmen und ihre Kinder an anderen Schulen anmelden."

Wie will ein traditionsreiches Gymnasium wie das Eichsfeldgymnasium, das trotz vielfacher Garantieeerklärungen von Politikern (fast) aller Parteien stets aufs Neue durch seine öffentlichkeitsorientierten Philologen und nun auch durch die Schülerunion verkünden lässt, es habe keine Zukunft mehr, wie will ein solches Gymnasium eigentlich um zukünftige Schülergenerationen und deren Eltern werben, wenn es sich selbst wider besseres Wissen immer wieder als Schule ohne gesicherte Zukunft darstellt?

Wäre es nicht viel klüger, gemeinsam mit der Politik Überlegungen anzustellen, die darauf zielen, den Schwund am EGD zu erklären, der regelmäßig festzustellen ist, wenn der Übergang in die Oberstufe ansteht und die Schülerinnen und Schüler sich nach Göttingen absetzen? Wäre es nicht sinnvoll, sich der Option anzunähern und sich zumindest einmal ernsthaft mit dem Gedanken zu befassen, dass sich durch überzeugende und vom gegenseitigen Verständnis geleitete pädagogische Zusammenarbeit von EGD, Realschule und KGS für die Schülerinnen und Schüler beider Schulen - und damit für die eichsfeldische Schullandschaft insgesamt - eine großartige Chance auftäte auf eine deutlich breiter aufgestellte und damit wirklich zukunftsfähige Oberstufenausbildung vor Ort? Sich in dieser Frage miteinander zu profilieren verspräche eine enorme Aufwertung des Oberstufenstandortes Duderstadt! Und hierfür erwartet die Politik neue Antworten jenseits des bildungspolitischen Vokabulars von vorgestern.

Die von den Philologen beschworene Konkurrenz durch eine IGS – die nächste wäre ja gleich um die Ecke in Duderstadt und ist durch das Bistum Hildesheim eingerichtet worden - ist für das EGD faktisch nur eine auf dem Papier – nicht in der Realität. Aber selbst dieser hätte sich jedes Gymnasium zu stellen – warum eigentlich nicht?