Die SPD-Fraktionen in den Kreistagen von Osterode und Göttingen weisen die „geharnischte Kritik“ der Bürgerinitiative „Für Osterode“ als unbegründet zurück. Diese hatte die Bestellung von Thomas Eberwien zum Geschäftsführer der KVHS Südniedersachsen moniert und unterstellt, dies wirke sich nachteilig auf den Standort Osterode aus. Eberwien ist bereits Geschäftsführer der Volkshochschule Göttingen.

„Dass von einer Bürgerinitiative, die gegen jede Fusion Richtung Göttingen ist, keine andere Behauptung kommen kann, ist uns klar. Sie ist aber inhaltlich unbegründet“, erklären die Fraktionsvorsitzenden Herbert Lohrberg (Osterode) und Reinhard Dierkes (Göttingen). Die Kritik sei allein schon deshalb völlig falsch, weil sie unterstelle, dass die Erwachsenenbildung in Osterode bislang floriert habe und die Situation nun schlechter werde. Leider sei jedoch das Gegenteil der Fall. Das Kursangebot sei in den vergangenen Jahren ebenso rückläufig gewesen wie die durchschnittliche Teilnehmerzahl und die Entwicklung der Erlöse. „Genauso wie die Kreisfusion eine Antwort auf die demografische Entwicklung darstellt, so stellt die Fusion der Volkshochschulen eine Antwort auf den dortigen Abwärtstrend dar“, so die beiden Fraktionsvorsitzenden.

Das Vakuum, das das altersbedingte Ausscheiden des ehemaligen KVHS-Leiters Rüdiger Brakel in Osterode hinterlassen habe, habe nicht durch eine ehrenamtliche Geschäftsführung von Marcel Riethig aufgefangen werden können. Trotzdem sei die zwischenzeitliche Bestellung des Kreisrats richtig gewesen, um die Fusion vorzubereiten.

Lohrberg und Dierkes raten dazu, Thomas Eberwien an seinen Ergebnissen zu messen. Im Kreis Wetterau habe er bereits eine Flächenvolkshochschule geleitet und in Göttingen eine große VHS auf einen zukunftsfähigen Kurs gebracht. „Herr Eberwien hat bewiesen, dass er die Erwachsenenbildung in der Fläche stärken kann. Wir erwarten von ihm, dass er dies auch in den Landkreisen Göttingen und Osterode unter Beweis stellen wird“, so Lohrberg und Dierkes. Nun solle man erst einmal die öffentliche Vorstellung am kommenden Freitag in Osterode abwarten.