Ausschuss rügt Vorgehen des Dezernenten

Wer darf künftig im Landkreis Göttingen die Tagesbetreuung von Kindern durchführen? Der Landkreis selbst oder wie bisher die Kindertagespflegebörse Göttingen e.V.? Mit dieser Frage beschäftigte sich der Ausschuss für Jugendhilfe des Göttinger Kreistages. Er sprach sich mehrheitlich gegen den Landkreis aus. Damit hat die Verwaltung ein Problem. Denn sie hat der Pflegebörse bereits zum Jahresende gekündigt ohne den Ausschuss einzubinden.

Er sprach sich mehrheitlich gegen den Landkreis aus. Damit hat die Verwaltung ein Problem. Denn sie hat der Pflegebörse bereits zum Jahresende gekündigt ohne den Ausschuss einzubinden.

Für die SPD-Fraktion ist klar: „Sozialdezernent Wucherpfennig hat sich verrannt und steht vor einem Scherbenhaufen. Wer betreut nun die Kinder? Die Tagespflegebörse hat gut gearbeitet. Deshalb muss der Landkreis weiter mit ihr kooperieren“, fordert Dirk Aue, Sprecher seiner Fraktion im Ausschuss.

Der Landkreis, der seit 2005 mit der Pflegebörse arbeitet, hatte noch im Herbst 2009 die Arbeit des Vereins öffentlich gelobt. Kurz darauf kündigte sie jedoch dem Verein. Das kritisierten SPD und Experten im Ausschuss. Dirk Aue: „Die Kündigung war mit dem Ausschuss nicht abgestimmt. In solch wichtige Entscheidungen muss der Ausschuss mit seinem Sachverstand eingebunden werden. Er hätte aus guten Gründen wohl anders entschieden.“

Die Verwaltung hatte die Kündigung damit begründet, dass die Arbeit der Pflegebörse nicht ausreichend sei. Bis 2013 müssen die Kommunen sicherstellen, dass jedes dritte Kind unter 3 Jahren betreut werden kann. Das sei, laut Verwaltung, mit der aktuellen Arbeit der Pflegebörse nicht zu erreichen. Wie die Verwaltung das selbst erreichen will, erklärte sie allerdings nicht.