Aufklärung notwendig: „Schwarze-Peter-Spiel führt zu nichts“

„Das Junge Theater befand sich nach seiner Neugründung auf einem künstlerisch hoch anerkannten Weg. Es ist überaus bedauerlich, dass eine solche Institution Opfer offensichtlicher finanzieller Machenschaften geworden ist. Dieser Sachverhalt wird juristisch aufzuarbeiten sein“, erklärt Jörg Wieland, Fraktions-Chef der SPD im Göttinger Kreistag.

„Unabhängig davon erwartet die SPD-Fraktion, dass die Verantwortlichen dem Jungen Theater eine erfolgreiche Weiterarbeit eröffnen. Dabei ist die Frage von Fortführung oder Neugründung nicht das entscheidende Kriterium“, so Wieland. „Wichtig ist, dass eine anspruchsvolle Weiterentwicklung des Theaters nach dem Insolvenzverfahren möglich wird. Das hängt nicht an der Person des Insolvenzverwalters, der das Theater 2004 schon einmal in die von Dr. Noack (CDU) als ‚künstlerisch außerordentlich erfolgreich’ bezeichnete Form überführt hat“, so Wieland.

„Dr. Noack sollte sich fragen, ob der Vertreter des Landkreises seiner Aufgabe im Aufsichtsrat des Jungen Theaters gewachsen war. Schließlich rühmt er seinen CDU-Kreistagskollegen Herrn Wobst stets als ‚Finanzfachmann’“, so Reinhard Dierkes, kulturpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Göttinger Kreistag. Offensichtlich habe auch dieser nichts bemerkt, bis er Ende 2009 den Aufsichtsrat verlies. "Das Schwarze-Peter-Spiel führt zu nichts. Herr Noack sollte im Interesse der wichtigen Sache lieber mitarbeiten an einer zukunftsorientierten Lösung für das Junge Theater", fordert Dierkes.

"Wenn die CDU-Kreistagsfraktion die noch 2004 massiv abgelehnte, mittlerweile aber beschlossene institutionelle Förderung weiterhin mitträgt und darüber hinaus eine Anschubfinanzierung für den Neustart in Aussicht stellt, dann kann eine wirklich gute Lösung des Problems über alle Schwierigkeiten hinweg gelingen. An der SPD-Kreistagsfraktion wird das jedenfalls nicht scheitern", erklärt Dierkes.