Die SPD-Kreistagsfraktionen Göttingen und Osterode haben sich heute direkt vor Ort über das Weltkulturerbe im Harz informiert. Das Hauptinteresse der Kreistagsabgeordneten galt dabei dem Zisterzienser-Kloster Walkenried und dem dort beheimateten Klostermuseum. Diese Institution wird jetzt im Rahmen des Südniedersachsenprogramms besonders gefördert. Das Projekt soll den besonderen Charakter des Harzer Kulturerbes verdeutlichen, das sich von Walkenried bis nach Goslar erstreckt.

Das Südniedersachsenbüro hat in den vergangenen Monaten dazu Projektanträge mit einer Gesamtsumme von 2,1 Millionen Euro koordiniert. Wie die Büroleiterin Ulrike Witt erläuterte, stellt das Land aus dem Sonderprogramm für Südniedersachsen die Kofinanzierung zu den EU-Mitteln sicher. Somit können in und mit der Region 675.000 Euro Eigenanteil mobilisiert werden.

Das 1129 gegründete Kloster Walkenried steht seit 1992 auf der Liste des UNESCO-Weltkulturerbes. Es ist seit 2010 verbunden mit den Welterbestätten Altstadt Goslar, Rammelsberg Goslar und dem ausgedehnten Oberharzer Wasserregal. Ulrike Witt würdigte die jetzt vorbereitete Förderung als die „richtige Weichenstellung“, die den besonderen landschaftlichen und kulturellen Reichtum des Harzes hervorhebt. Mit der Förderung sollen drei dezentrale Infozentren geschaffen werden, die durch eine mobile Anlage ergänzt werden. Das Kloster das seine aktivste Zeit vor dem Mittelalter erlebte, bietet in einem Museum anschauliche Einblicke in die damalige Zeit, verträgt allerdings eine erhebliche Aufwertung in Hinblick auf die Präsentation und die baulichen Verhältnisse.

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Keine Angst, unter den Ausstellungsobjekten verbergen sich keine lebenden Menschen. Mit diesen Kutten sollen die Mönche sogar ins Bett gegangen sein.

„Wir freuen uns sehr, dass das Zisterzienser-Kloster in Walkenried von diesem Kooperationsprojekt profitiert“, sagte Reinhard Dierkes, Vorsitzender der SPD-Kreistagsfraktion Göttingen. An dem Förderprojekt sind neben dem jetzt noch eigenständigen Landkreis Osterode und dem Land Niedersachsen mehrere Gemeinden und die Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz beteiligt.

Mit der Bildung des großen Landkreises Göttingen unter Einschluss des Südharzes zum 1. November 2016 verlagert sich die Verantwortung für die Einrichtungen auf dem Klostergelände, betonte der erste stellvertretende Landrat Klaus Liebing. Als Beiratsvorsitzender liegen ihm die jährlichen Walkenrieder Kreuzgangkonzerte besonders am Herzen. Liebing: „Hier bekommt Göttingen ein echtes Highlight mit überregionaler Ausstrahlung. Das Oberzentrum wird in Zukunft etwas dafür tun müssen.“ Auf der "Wunschliste" stehen ein Eingangsbereich mit Museumsshop, eine Künstlergarderobe und verschiedenen Wirtschaftsräume. Entsprechende Anbaupläne waren kürzlich an Bedenken aus denkmalsschützerischer Sicht gescheitert. (gaf)

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Die damals noch getrennten SPD-Fraktionen aus den Kreistagen Göttingen und Osterode waren schon vor der Kreisfusion vor Ort und haben sich über das Kloster Walkenried als Anziehungspunkt weit über den Landkreis hinaus informiert. 3. von links mit rotem Schal: der damalige 1. stellvertretende Landrat Klaus Liebing.
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Ein besonderes Flair bietet der Kreuzgang für die jährlichen Konzerte mit überregionaler Ausstrahlung.
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Walkenried wirbt schon am Ortseingang für sein Kloster. Der Ort ist übrigens bequem mit der Bahn erreichbar. Fotos: Gerd Aschoff