Im Landkreis sollen bis zum Jahr 2020 zusätzliche Familienzentren in den Gemeinden eingerichtet werden. Das beantragt die Mehrheitsgruppe aus SPD, Grünen und Freier Wählergemeinschaft für die kommende Kreistagssitzung am 6. September 2017. SPD-Fraktionschef Reinhard Dierkes: „Die Erfahrungen mit den vom Landkreis koordinierten, bestehenden Familienzentren sind positiv. Deshalb wollen wir das Netz dieser Einrichtungen spürbar ausweiten.“

Innerhalb von drei Jahren soll der Landkreis neue Familienzentren initiieren und entsprechend fördern. Dazu will die Kreistagsmehrheit die Verwaltung beauftragen, ein weiterentwickeltes Konzept vorzulegen, das auch die Aufwertung vorhandener Zentren vorsieht.

Familienzentren bieten für Kinder, Eltern und Familien verschiedene Angebote zur pädagogischen Unterstützung, zur Förderung und Beratung in Fragen der Erziehung und Bildung. Familienzentren begleiten und entlasten Eltern, Kinder und Familie mit Angeboten zu Begegnung, Bildung und Beratung. Sie laden ein ins Elterncafé, zum Müttertreff oder zum Väterfrühstück, zu Kursen, zu Krabbelgruppen, Eltern (Großeltern-)/Kind-Gruppen, zu Sprach-, Sport-, Koch- oder Kunstkursen. Die Einrichtungen unterstützen Familien im ganz normalen Alltag sowie auch und gerade dann, wenn es mal schwierig ist und/oder nicht alles rund läuft. Sie bieten wohnort- und lebensnahe Beratungsangebote zu Themen wie kindliche Entwicklung, Gesundheit, Erziehung, Trennung und Scheidung, Schulden sowie Gesundheit und Ernährung.

Die Antragsteller der Mehrheitsgruppe sehen die Möglichkeit, vorerst vier Familienzentren in vier regional abgegrenzten Sozialräumen, in denen der Jugendhilfebedarf vergleichsweise hoch ist, weiterzuentwickeln. „Unser Ziel ist es, im Rahmen des sozialpolitischen Leitbildes „Prävention statt Reparatur“ diese Familienzentren als dauerhaftes sozialpädagogisches Angebot zu etablieren und ihnen eine besondere Ausstattung zu gewähren, um den besonderen erzieherischen Anforderungen in diesen Sozialräumen bestmöglich nachkommen zu können“, heißt es.

Die Verwaltung wird in dem Gruppenantrag gebeten, die erforderlichen Mittel entsprechend den Fortschritten einzuplanen und Vorschläge zur Finanzierung durch den Kreishaushalt, Landes- oder Bundeszuschüsse zu unterbreiten. Weiter erläutert die Mehrheitsgruppe: „In erster Linie sollen die Mittel durch Umschichtung im Jugendhilfeetat bereitgestellt werden.“ Die Familienzentren sollen Teil einer festen Präventionsstruktur in diesen Sozialräumen werden. Haferburg: „Ziel ist es, durch die Etablierung solcher Familienzentren den Jugendhilfebedarf dauerhaft zu reduzieren und diese Mittel in Prävention umzuschichten. Dadurch sollen Kinder und Jugendliche in ihrem sozialen Umfeld bessere Chancen bekommen.“

Im Landkreis Göttingen existieren in folgenden Gemeinden bereits Familienzentren:
Adelebsen, Bad Sachsa, Bovenden, Dransfeld, Duderstadt, Friedland, Gieboldehausen, Gleichen, Hann. Münden, Radolfshausen, Rosdorf, Staufenberg. Mindestens acht weitere Familienzentren sollen durch den Antrag bis 2020 hinzukommen.

Link zum kompletten Wortlaut unseres Antrages