Es ist leider so: Mit rechtlichen Mitteln kann man der ganzjährigen Verweigerungshaltung der Kreistagsabgeordneten Dana Guth wohl nicht beikommen. Leider nicht. Es ist allerdings erstaunlich, wie Frau Guth die Respektlosigkeit gegenüber denen, die sie gewählt haben, argumentativ untermauert: Sie habe keine Zeit für das Mandat – und deshalb spende sie den halben Tausender an die AfD – was übrigens der AfD-Kreisverband Goslar in Kenntnis der Person Dana Guth offenkundig stark bezweifelt.

Dierkes: „Es bleibt allerdings jedem Bürger und jeder Bürgerin selbst überlassen, sich durch solche Mandatsverweigerer vertreten zu lassen. Die Demokratie ermöglicht und erträgt das…., ob es das Gemeinwesen vorwärts bringt, ist mehr als fraglich.“

Und Frau Guths Argument, man wolle damit dem Kreistag einen Menschen vom äußersten rechten Rand „ersparen“, geht nun völlig ins Leere, hat sie diesen potentiellen Nachrücker doch selbst für die AfD-Liste gewonnen und später als Mitarbeiter im Landtag beschäftigt. „Dass sie ihn jetzt erst als jenseits des demokratischen Spektrums erkannt haben will und dem Kreistag nicht zumuten möchte, zeigt nur, auf welche extrem rechte Klientel Frau Guth bisher mit Überzeugung gebaut hat. Glaubwürdigkeit sieht anders aus“, so der SPD-Fraktionsvorsitzende. Entsprechend hat ihre politische Ausrichtung ja auch dazu geführt, dass sich die AfD-Kreistagsfraktion in kürzester Zeit zerlegt hat. „Fehlt eigentlich nur noch der typische AfD-Hinweis, sie habe sich zu Gunsten einer ungestörten Arbeit des Kreisparlaments in diese Opferrolle begeben“, so Dierkes.

„Fakt ist: Frau Guth kassiert jeden Monat mehr als 500 € für politisches Nichtstun und Fahrgeld für nicht anfallende Fahrten. Eine Mitarbeit ist nicht erkennbar. Ein solches Verhalten nennt die AfD gelegentlich Abzocke. Und genau das muss man Frau Guth vorwerfen. Und das mit dieser Arbeitsverweigerung auch noch die Kasse des AfD-Kreisverbands gesponsert wird, ist der Gipfel an politischer Frechheit“, so Dierkes abschließend, „es fehlt jetzt eigentlich nur noch, dass der nicht erwünschte Nachrücker verzichtet. Dann nämlich würde das Mandat innerhalb der Familie Guth weitergereicht. Für solches Verhalten hat das „Volk“ drastische Bezeichnungen. Der Name „Gut(h)mensch“ bekommt durch diesen einmaligen Vorgang eine ganz neue Bedeutung.“