100 Prozent erneuerbare Energien ist große Chance für die Region

Die SPD-Kreistagsfraktion setzt sich für eine Energiewende im Landkreis Göttingen ein. Bis zum Jahr 2040 soll der kreisweite Energiebedarf zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien gedeckt werden. Einen entsprechenden Antrag bringt die Fraktion zur Kreistagssitzung am 16. Juni 2010 ein.

„Wir wollen unsere Energie regional erzeugen, denn damit stärken wir die regionale Wertschöpfung und machen uns unabhängig“, begründet Ingrid Möhring, umweltpolitische Sprecherin der Fraktion, den Antrag.

„Die Energiewende ist eine große Chance für unsere Region. Neben langfristig bezahlbaren Energiepreisen werden Arbeitsplätze geschaffen und der ländliche Raum gestärkt“, sagt Jörg Wieland, Vorsitzender der SPD-Fraktion. Er sieht zudem Vorteile für eine langfristige Förderung durch die Europäische Union und die Profilierung der Region.
Ein wichtiger Beitrag werde auch für Umwelt- und Klimaschutz geleistet. „Durch die Energiewende kann der CO2-Ausstoss in der Region um mindestens 50 Prozent reduziert werden“, so Wieland und Möhring.

Die Energiewende sei mit einem intelligenten Energiemix und Einsparungen im Verbrauch zu schaffen. Um Kräfte zu bündeln, müsse ein Netzwerk geschaffen werden. „Wenn wir das ehrgeizige Ziel erreichen wollen, müssen alle Akteure an einem Strang ziehen“, fordert Ingrid Möhring. „Deshalb regen wir den Aufbau eines Netzwerkes ,Erneuerbare Energien‘ an“, so die umweltpolitische Sprecherin. Es soll nach Vorstellung der Sozialdemokraten von der Energieagentur Region Göttingen e.V. geführt werden und unter anderen Kommunen, Stadtwerke, Energieversorger, Forschungseinrichtungen und die Verbraucher umfassen. Notfalls müsse der Landkreis den Aufbau des Netzwerkes mit Personal unterstützen, fordert die SPD.

Die Kreisverwaltung soll gemeinsam mit der Energieagentur nun einen Fahrplan ausarbeiten und darlegen, wie die Energiewende wirkungsvoll vollzogen werden kann. Dazu macht die SPD in ihrem Antrag einige Vorschläge.

Bei der Stromerzeugung soll laut Antrag verstärkt auf Photovoltaik, Wasser- und Windkraft gesetzt werden. Durch energetische Sanierungen werde der Energiebedarf zudem verhältnismäßig gesenkt.

Bei der Wärmeerzeugung sieht die SPD ein großes Potential in der Bioenergie. „Der Landkreis hat mit 390.000 Euro viel Geld für eine Machbarkeitsstudie für Bioenergiedörfer investiert. Deshalb muss an der Umsetzung muss konsequent weiter gearbeitet werden. Die Zahl der Bioenergiedörfer muss sich weit mehr als verdoppeln“, so Jörg Wieland.

Bei den Kraftstoffen setzt die SPD auf Car-Sharing-Projekte und optimale Verkehrskonzepte. Auch die Elektromobilität bietet laut SPDAntrag für die Region große Chancen, soweit der Strom umweltfreundlich produziert wird.