Einen spannenden Einblick in die Arbeit eines südniedersächsischen Ackerbaubetriebes erhielt die SPD-Kreistagsfraktion auf Gut Sennickerode. Das Landvolk hatte die Fraktion eingeladen, um sich vor Ort ein Bild über die heimische Landwirtschaft zu machen. Landvolk-Geschäftsführer Achim Hübner begrüßte die Fraktion zusammen mit dem Gutsbesitzer Alfons Freiherr von Uslar-Gleichen auf dem Sitz seiner Familie.

Im 13. Jahrhundert hatten die Freiherren zwei Burgen auf den zwei Gleichen bezogen. Das Gut diente damals als Versorgungsstätte. Heute beherbergt das Gut die Verwaltung des größten Ackerbaubetriebes im Landkreis Göttingen. Eine Betriebsgemeinschaft, in der Freiherr von Uslar Mitglied ist, bewirtschaftet fast 1.000 Hektar (1 ha hat ungefähr die Größe eines Fußballfeldes). Das bewirtschaftete Land verteilt sich von dem Gebiet um das Gut Sennickerode über Obernjesa bis nach Jühnde.

Der Betriebsleiter Michael Plümeke erstaunte die Kreistagsabgeordneten nicht schlecht, als er ausführte, dass diese Fläche von nicht mehr als vier Arbeitskräften im wahrsten Sinne des Wortes beackert werde. In seinem Vortrag wurde auch der rasante Strukturwandel in der Landwirtschaft deutlich. Die Maschinen sind mittlerweile technisch so ausgerüstet, dass sie unterschiedliche Düngemengen an verschiedenen Stellen automatisch auftragen und teilautomatisch ernten.

"Dieser Betrieb verdient die Bezeichnung Wirtschaftsbetrieb", stellte Fraktions-Chef Jörg Wieland fest. Plümeke unterstrich dies, indem er sagte, es sei mehr Betriebs- als klassischer Landwirt. "Verdient wird nicht auf dem Acker, sondern beim Verkauf", sagte der Betriebsleiter. Er beobachte fast stündlich die Weizenpreise, um im günstigen Moment die Ware veräußern zu können. Die Betriebsgemeinschaft lebt zur Hälfte vom Winterweizen.

"Der Acker ist aber immer noch die Grundlage für das, was wir machen", stellte Achim Hübner fest. Davon konnte sich die Fraktion überzeugen und dankte Hübner, Freiherr von Uslar und Plümeke sowie seiner Frau und dem Team für die optimale Führung und die gute Bewirtung. Wieland: "Gute Kommunalpolitik lebt davon, dass sich die Abgeordneten vor Ort aus erster Hand informieren und wissen, worum es in der Praxis geht. Dafür haben wir einen interessanten Einblick erhalten. Wir wünschen den Landwirten baldigen Regen."

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