Schweißtreibend war die Besichtigung der SPD-Kreistagsfraktion Göttingen auf der Kreismüll-Deponie des Landkreises Osterode. Die SPD-Abgeordneten wollten die Anlage bei Hattorf ganz genau in Augenschein nehmen und wanderten trotz der großen Hitze auf den Gipfel der Deponie, um sich von den Kollegen aus dem Landkreis Osterode deren Betrieb und Zukunftsaussichten erläutern zu lassen.

Im Vorfeld der für Ende 2016 geplanten Fusion der Landkreise Göttingen und Osterode wollen die sozialdemokratischen Kreistagsabgeordneten aus beiden Landkreisen die Herausforderungen, die im gemeinsamen Landkreis zu bewältigen sind, schon jetzt genauer kennen lernen. Hier in Hattorf geht es um 36 Hektar Deponiefläche, die seit 1978 bewirtschaftet wird. Seit dem Jahr 2005 wird der Hausmüll vom Abfallzweckverband Südniedersachsen abtransportiert, während gewerbliche Abfälle, Bauschutt und Grünabfälle in Hattorf verwertet oder deponiert werden. Die Deponieanlage, deren Wirtschaftlichkeit wegen derzeit hoher Abschreibungen auf die Probe gestellt wird, bietet langfristig gute Kapazitäten auf umwelttechnisch hohem Niveau, wie der Osteröder Fraktionsvize Dr. Andreas Philippi und Fraktionschef Herbert Lohrberg betonten.

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Kollegialer Empfang in Hattorf. SPD-Fraktionschef Jörg Wieland (rechts) bedankt sich beim Osteröder Kollegen Herbert Lohrberg.

Weiter ging es zu einer wichtigen Verkehrsachse, der Bundesstraße 243, die von Seesen über Herzberg bis nach Barbis und weiter nach Nordhausen führt. Die Einweihung des 2009 begonnenen Neubauabschnitts im östlichen Landkreis soll nach mehrfachen Verzögerungen nun voraussichtlich Ende August erfolgen, wie der stellvertretende Osteröder Landrat Klaus Liebing den Fusionspartnern erläutert. Die ursprünglich auf 51 Millionen Euro kalkulierten Baukosten haben inzwischen gut 90 Millionen Euro erreicht. Auf Kreisebene muss noch entschieden werden, unter welchen Bedingungen der Landkreis die alte B 243 übernimmt und wie für das Nadelöhr Herzberg eine Umfahrung gebaut werden kann. Auch im östlichen Abschnitt sind noch vier Ortsdurchfahrten im Wege.

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Da kommen alle ins Schwitzen. Aussichtspunkt auf der Spitze der inzwischen abgedeckten Deponie.

„Es ist gut, dass wir frühzeitig Informationen von unserem Fusionspartner bekommen“, zeigte sich der Göttinger Fraktionschef Jörg Wieland über die erste gemeinsame Kreisbereisung erfreut und kündigte weitere fraktions-übergreifende Aktivitäten im Vorfeld der Kreisfusion an. (gaf)

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Klaus Liebing, stellvertretender Landrat in Osterode (2. von rechts) erläutert die Bedeutung der Bundesstraße 243 für die überörtliche Erschließung.