„Da reibt man sich verwundert die Augen, wenn CDU-Landratskandidat Ludwig Theuvsen der Öffentlichkeit kund tut, gemeinsam mit den Piraten die Öffnung des Baggersees zwischen Rosdorf und Friedland betreiben zu wollen“, wundert sich der SPD-Fraktionsvorsitzende im Kreistag, Reinhard Dierkes.

„Es gibt ausführliche Diskussionen im Kreistag und im Ausschuss, die alle Sicherheitsfragen, Zuständigkeiten und Eigentumsrechte in einer breiten Aussprache behandeln, und Herr Theuvsen kümmert sich überhaupt nicht um die Ergebnisse“, kritisiert Martin Worbes, Fraktionsvorsitzender der Grünen im Kreistag, und beklagt: „Ignoranz wird zur Grundlage politischen Handelns gemacht.“

Die Abbautätigkeit am Baggersee werde noch über 20 Jahre andauern. Daraus entstehen am Boden des Sees tiefe Trichter. Sie bergen unkalkulierbare Baderisiken wegen der vom Rand nachrutschenden Kiesmassen. „Diese Gefahr zu kennen und sie zu ignorieren, ist unverantwortlich und könnte sogar Leben riskieren“, so Dierkes und Worbes. Sowohl die Gemeinden Friedland und Rosdorf als auch die Stadt Göttingen hätten sich mit guten Gründen gegen eine Entwicklung zum Badesee ausgesprochen und entsprechende rechtliche Vorschriften erlassen.

„Das alles hat die gesamte CDU-Kreistagsfraktion auch so gesehen und den Antrag von Linken und Piraten im Kreistag ‚mit aller Schärfe‘ – wie es damals hieß – abgelehnt. Manchmal ist es hilfreich, sich bei den eigenen Leuten zu erkundigen. Der taktisch-vordergründige Schulterschluss von CDU-Kandidat mit Linken und Piraten kann nur als bemerkenswerter Akt der Verzweiflung gewertet werden“, meinen Dierkes und Worbes.