Mit großer Verwunderung haben die SPD-Kreistagsfraktionen Göttingen und Osterode die Äußerungen des CDU-Politikers Dr. Harald Noack zur angeblichen Entwicklung der Stellensituation in den Verwaltungsstandorten Göttingen und Osterode zur Kenntnis genommen. „Da hat der Abgeordnete Dr. Noack ganz tapfer seine politische Kenntnis beiseite geschoben, um einfache Erkenntnisse zu ignorieren: Mehr Arbeitsplätze am Verwaltungssitz Osterode, Synergieeffekte führen insgesamt zu geringeren Personalkosten."

Das erklärte Reinhard Dierkes, Fraktionsvorsitzender der Göttinger SPD-Fraktion. Ein einfacher Blick in den Gebietsänderungsvertrag zur Bildung des neuen Landkreises hätte Herrn Dr. Noack sofort gezeigt, dass dauerhaft das Finanzwesen, die Kreiskasse, die Finanzbuchhaltung, die Kommunalaufsicht, das Ordnungsamt, das Rechnungsprüfungsamt für den neuen Landkreis in Osterode angesiedelt sind. Dazu kommen neue Arbeitsplätze in der Kreisverwaltung, weil zusätzliche Aufgaben und gestiegene Fallzahlen in der Kinder- und Jugendhilfe, bei der Flüchtlingsbetreuung und drittmittelfinanzierte Projektstellen das bewirken. „Dem Kreistagsabgeordneten Dr. Noack sind diese Fakten aus Haushalt und Stellenplan vollständig bekannt, interessieren aber offenbar im Wahlkampf nicht“, mutmaßt Dierkes.

Der SPD-Fraktionsvorsitzende Herbert Lohrberg ergänzt: „Der Zukunftsvertrag mit verbindlichen Sparzielen wird von uns eingehalten. Es bleibt beim bekannten Personaleinsatzkonzept, das Verlagerungen in beide Richtungen vorsieht und keine einseitige Verlagerung von Göttingen nach Osterode oder umgekehrt. „Unterm Strich bedeutet das eine klare Stabilisierung der Verwaltungskompetenzen am Standort Osterode auf Dauer“, so Dierkes und Lohrberg weiter.

Völlig daneben liegt Herr Dr. Noack mit seiner Aussage, das Mehr an Arbeitsplätzen ließe die erstrebten Synergieeffekte nicht mehr zu. „Das Gegenteil ist richtig. Die Zusammenlegung der jeweiligen Fachämter und Abteilungen aus zwei Landkreisen, die ja am gleichen Gegenstand arbeiten, ist sinnvoll und setzt genau diese erwünschten Synergieeffekte frei“, erläutert Dierkes. „Die finanzielle Entlastung in Osterode wird unmittelbar zum 1. Januar 2017 greifen: Der Haushalt 2017 wird ausgeglichen. Die Kreisumlage wird für den alten Landkreis Osterode um gewichtete 5 Prozent gesenkt und macht unterm Strich immerhin 3,36 Millionen Euro für die Gemeinden des alten Landkreises Osterode aus. Das ist Geld, das die Gemeinden gern nehmen werden“, ist Lohrberg überzeugt.

„Dr. Noack ist offensichtlich desorientiert aufgrund eklatanter Widersprüche zwischen Kandidat und Wahlprogramm. CDU-Landratskandidat Theuvsen forderte die sofortige Absenkung der Kreisumlage für den gesamten neuen Landkreis, aber Dr. Noack verweist im Wahlprogramm auf den Finanzierungsvorbehalt. Der Kandidat fordert allenthalben ein Mehr für alles Mögliche, Dr. Noack kritisiert genau dieses Mehr an Arbeitsplätzen und Kompetenz in der Verwaltung. Wie wollen die beiden CDU-Matadore bei solch offenkundigen Widersprüchen erfolgreich Politik betreiben?“ fragt die SPD.