Die SPD drängt auf Chancengleichheit für alle Schülerinnen und Schüler bei der Verteilung auf die Gesamtschulen und Gymnasien in Göttingen und Bovenden. In einem Antrag für die kommende Sitzung des Kreistages am 8. Dezember 2016 formuliert die SPD-Kreistagsfraktion einen Appell an die Schulleiterinnen und Schulleiter der Gymnasien und Gesamtschulen im gemeinsamen Schulbezirk von Stadt und Landkreis Göttingen, das Aufnahmeverfahren an ihren Schulen ab dem Schuljahr 2017/2018 neu auszugestalten.

Die Landesschulbehörde wird zudem gebeten, auf ein rechtssicheres Aufnahmeverfahren hinzuwirken. Außerdem soll sich der Rat der Stadt Göttingen dieser Resolution anschließen.

In der Begründung für den Antrag führt der schulpolitische Fraktionssprecher Karl Heinz Hausmann (MdL) die ungleiche Verteilung der Schülerinnen und Schüler in den fünften Klassen an. Anstatt die Schülerinnen und Schüler in unterschiedlichen Leistungsgruppen gleichmäßig an den Gesamtschulen zu verteilen, bekommen manche Schulen 70 Prozent der höchsten Leistungsstufe (früher: Gymnasialempfehlung), andere aber nur 10 Prozent. Dies führe gerade in der 2009 gegründeten IGS Bovenden zu nicht länger hinnehmbaren Belastungen, kritisiert der Bovender Kreistagsabgeordnete Thorsten Heinze. Die Sozialdemokraten halten das gegenwärtige Verteilverfahren für rechtsfehlerhaft, so dass Klagen von Eltern „höchstwahrscheinlich sind und ebenso höchstwahrscheinlich erfolgreich wären.“ Bei der Berechnung der Verteilung werden bei den Gesamtschulen beispielsweise auch die Schülerinnen und Schüler eingerechnet, die sich gar nicht an Gesamtschulen, sondern ausschließlich an Gymnasien anmelden. Folglich sinkt die Zahl der Plätze an einigen Gesamtschulen für Schülerinnen und Schüler aus den unteren Leistungsgruppen zu deren Nachteil. Das könne im Sinne der Chancengleichheit nicht hingenommen werden, so der Antragstext.

Der volle Wortlaut des Antragstextes für den Kreistag am 8. Dezember 2016