Die Mehrheitsgruppe im Kreistag von SPD, Bündnis 90/Die Grünen und Freien Wählern plant eine Reihe von Maßnahmen, um die Schwimmfertigkeiten von Kindern und Jugendlichen wieder deutlich zu verbessern. „Die erst kürzlich auf Antrag unserer Gruppe beschlossene Gebührenfreiheit für Vereine in den kreiseigenen Schwimmstätten ist ein wichtiger erster Schritt, um den Schwimmunterricht in den Vereinen zu fördern.

Der Kreistag fordert daher die Städte und Gemeinden, die selbst oder deren Gesellschaften Schwimmstätten betreiben, auf, es dem Landkreis gleich zu tun und den Vereinen die Durchführung von Schwimmkursen künftig dauerhaft gebührenfrei zu ermöglichen“, so der Fraktionsvorsitzende der Grünen Dr. Martin Worbes.

DLRG, Schwimmvereine und die interessierte Öffentlichkeit beklagen seit geraumer Zeit die nachlassende Schwimmfähigkeit der jüngeren Generationen. Gründe dafür sind ein erkennbar verändertes Freizeitverhalten, in Teilen nicht ausreichendes Interesse bei der Elterngeneration und die Schließung von Bädern.

„Es ist ein Stück weit eine – vorsichtig ausgedrückt – widersprüchliche Argumentation, wenn ausgerechnet diejenigen, die für die Schließung von Schwimmbädern die Verantwortung tragen, nun mangelnde Schwimmfertigkeiten bei Kindern und Jugendlichen bemängeln“, kritisiert Reinhard Dierkes, SPD-Fraktionsvorsitzender. „Der Zusammenhang zwischen einem geöffneten Lehrschwimmbecken und guten Schwimmfertigkeiten ist offenkundig.“

„Die Mehrheitsgruppe hat seinerzeit sehr verantwortlich gehandelt, als sie die wegen der Schließung des gemeindlichen Hallenbades Rhumspringe frei werdenden Kreismittel seit 2013 jedes Jahr erneut im Haushalt des Landkreises für Schwimmkurse zur Verfügung gestellt hat“, meint Lothar Dinges, Fraktionsvorsitzender der Freien Wähler. „Umso bedauerlicher ist es, dass diese ausschließlich für Schwimmkurse reservierten Finanzmittel in Höhe von 1.400 Euro nie abgerufen wurden.

Alle drei Vorsitzenden appellieren auch an die Eltern, ihrer grundsätzlichen Verantwortung für die Schwimmsicherheit ihrer Kinder verstärkt nachzukommen. „Selbstverständlich bleiben die 1.400 Euro für die Förderung von Schwimmkursen auch weiterhin im Haushalt. Wir sind sogar bereit, diese Mittel aufzustocken, sofern diese in Zukunft abgerufen werden und nicht ausreichen sollten.“ Darüber hinaus hat sich die Gruppe darauf verständigt, dass für Kinder von Sozialcard-Inhabern die Benutzung der kreiseigenen Schwimmstätten künftig kostenfrei möglich sein soll. „Sicheres Schwimmen darf nicht am Geldbeutel der Eltern scheitern“, so die drei Vorsitzenden übereinstimmend.