Demokratische Prozesse gelten bei vielen Menschen als langweilig. Ganz besonders Jugendliche erleben die mühsame Suche nach Kompromissen als wenig ansprechende Angelegenheit. Um das auf Kreisebene abzubauen haben wir mit unseren Gruppenpartnern Grüne und Freie Wähler einen Antrag im Jugendhilfeausschuss gestellt, der genau das zum Ziel hat.

In dem Antrag, der eine Woche später im Kreistag diskutiert wird, wollen wir die Kreisverwaltung bitten, für alle allgemeinbildenden Schulen der Sekundarstufe I in Trägerschaft des Landkreises ein Planspiel „Kommunale Demokratie – Beispiel: Kreistag“ auszuschreiben. Es könnte ab dem Schuljahr 2018/19 durchgeführt werden. „Das Planspiel soll den Jugendlichen die Breite politischer Zuständigkeiten eines Kreistages vermitteln, ihnen die Arbeit in einem kommunalen Parlament näher bringen und dadurch überhaupt Interesse an Kommunalpolitik wecken“, erläutert unser jugendpolitischer Sprecher Dirk Aue.

Für das Projekt soll ein geeigneter Bildungsträger gewonnen werden, der das mit seinen Pädagogen zu entwickelnde Konzept erarbeitet und das Planspiel kompetent durchführt. Dafür sollen Drittmittel etwa über die Landeszentrale für politische Bildung eingeworben werden.

Im Vorfeld des eigentlichen Planspieles könnten Jugendliche über ein „Seminar“ als Einführungsveranstaltung im Kreishaus mit den Zuständigkeiten und Kompetenzen eines Kreistages und der Arbeitsweise eines solchen Gremiums über Fachausschüsse, Kreisausschuss und Kreistagsplenum informiert werden. In einer zweiten Arbeitsphase würden sie dann in ihren Schulen die inhaltliche Arbeit – also ihre eigenen „Anträge“ – vorbereiten, um diesen dann in einer „echten“ Ausschusssitzung und einer dann folgenden „Kreistagssitzung“ zum Erfolg zu verhelfen. Wir hoffen auf eine Mehrheit für unseren Antrag im Kreistag, um im weiteren Verlauf möglichst viele Jugendliche erreichen zu können.