Die Kreistagsgruppe von SPD, Grünen und Freien Wählern setzt sich für eine veränderte Ausbildung von Erzieherinnen und Erziehern ein, die neben der bisherigen Ausbildung angeboten werden soll. In einem Antrag an den Kreistag, der am 20. Juni 2018 eingebracht wird, ist vorgesehen, diese künftig als duale Ausbildung – sowohl im Betrieb als auch in der Berufsschule – zu organisieren.

„Wir begrüßen die Bemühungen der Landesregierung und der kommunalen Spitzenverbände, die Ausbildung von Erzieherinnen und Erziehern grundlegend zu reformieren, um den Fachkräftemangel zu lindern. Gleichzeitig wollen wir als Landkreis dem Land Niedersachsen frühzeitig signalisieren, dass wir bei den geplanten Pilotprojekten für eine duale Ausbildung dabei sein wollen“, erklärt der stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Michael Bonder.

Lothar Dinges von den Freien Wählern ergänzt: „Alle bildungspolitischen Untersuchungen des vergangenen Jahrzehnts betonen die Notwendigkeit einer qualitativ hochwertigen Ausbildung von Erzieherinnen und Erziehern als erste Bildungsvermittler in den häufig sehr heterogenen Gruppenstrukturen in den Kindertagesstätten.“ Bei einer dualen Ausbildung dürfe es keine Verschlechterung des Ausbildungsniveaus geben. Hierzu gehöre auch, dass Ressourcen für eine qualifizierte Ausbildung in den Kindertagesstätten selbst zur Verfügung gestellt und die erforderlichen Rahmenbedingungen geschaffen werden.

Im Antrag der Mehrheitsgruppe ist zudem vorgesehen, dass der Kreistag die Absicht der Landesregierung ausdrücklich begrüßt, neben der beschlossenen Beitragsfreiheit in den Kitas auch die Übernahme der Ausbildungskosten für künftige Erzieherinnen und Erzieher sowie ein besseres Verhältnis zwischen Fachkraft und Kind umzusetzen. Dietmar Linne (Grüne): „Erzieherinnen und Erzieher sind die Expertinnen und Experten für frühkindliche Bildung, Erziehung und Betreuung. Der Beruf ist anspruchsvoll und fordernd und muss künftig einen noch höheren Stellenwert in der Gesellschaft innehaben. Dies sollte sich perspektivisch auch in einer verbesserten Bezahlung spiegeln.“

Nach neueren Berechnungen fehlen in den Kindertagesstätten mehrere Tausend Erzieherinnen und Erzieher. Notwendig sei deshalb nach Überzeugung der antragstellenden Fraktionen und der kommunalen Spitzenverbände eine zumindest teilweise Umstellung der Ausbildung auf ein duales System, das neben der bisherigen Fachschulausbildung eine qualifizierte und praxisnahe Ausbildung ermöglicht. „Wir wollen, dass der Landkreis von Anfang an dabei ist“, betont Michael Bonder (SPD).