Der Landkreis Göttingen hat im April der Deutschen Telekom AG den Zuschlag zum geförderten Breitbandausbau erteilt. Dem vorausgegangen waren umfangreiche Planungs- und Abstimmungsverfahren. Gefördert wird die Beseitigung „Weißer Flecken“, also von Lücken im Kommunikationsnetz. Es gilt ein Ausbaustandard von 50 Mbit/s. Die Kreistage der Altkreise Göttingen und Osterode am Harz hatten schon im Juni 2016 beschlossen, die Lücken in den unterversorgten Gebieten zu schließen.

Die Telekom hat nun Ende Mai die notwendige Feinplanung zum Netzausbau vorgelegt, die Grundlage für verbindliche Förderbescheide von Bund und Land sind. Genau darauf warten nun alle Beteiligten. „Sobald der endgültige Förderbescheid eintrifft, kann der Breitbandausbau ausgeführt werden. Von unserem Grundsatzbeschluss im Kreistag hat es lange gedauert, dafür werden aber die Kosten sinken, weil zwischenzeitlich bereits einige Lücken geschlossen wurden und somit sich die Lage deutlich verändert hat“, erläutert SPD-Fraktionschef Reinhard Dierkes. Ursprünglich waren vom Landkreis Göttingen Investitionen in Höhe von über 4,4 Millionen Euro eingeplant, nun verbleibt ein Aufwand von weniger als der Hälfte. Während frühere Richtlinien lediglich eine Versorgung von 85 Prozent der Anschlüsse mit 50 Mbit/s vorsahen, ist nun doch ein flächendeckender Ausbaustandard vorgesehen.

„Der jetzt geförderte Ausbau ist aber nur eine erste Etappe beim Breitbandausbau“, erläutert Dierkes. Ziel seiner Fraktion ist es, eine flächendeckende Glasfaser-Infrastruktur bis in die Gebäude hinein zu schaffen, die den zukünftigen Anforderungen von Privathaushalten und Gewerbetreibenden gerecht wird. Dierkes: „Bund und Land müssen einfachere Förderprogramme entwickeln. Das Antragsverfahren muss überschaubarer werden, damit wir nicht erneut viel Zeit verlieren. Der Zugang zu schnellem Internet ist heute genauso wichtig wie ein Strom- oder Wasseranschluss.“