Die Ergebnisse des Gutachtens zur Tarifstrukturreform im Verkehrsverbund Südniedersachsen VSN liegen den Landkreisen Göttingen, Northeim und Holzminden vor. „Nach Auffassung der SPD-Kreistagsfraktion Göttingen ist es jetzt an der Zeit, Busse und Bahnen in der Region durch eine deutliche Preissenkung attraktiver zu machen. Einzel-Fahrpreise sind gerade auf längeren Strecken zu hoch“, so der Kreistagsabgeordnete Dr. Thorsten Heinze, SPD-Vertreter im Zweckverband Verkehrsverbund Süd-Niedersachsen.

Heinze erläutert namens der SPD-Kreistagsfraktion, dass folgende Fahrpreissenkungen eine besonders hohe Priorität haben und aus ihrer Ansicht Mindestanforderungen sind:

  • Einführung eines Sozialtarifs für monatlich 30 Euro für das gesamte VSN-Tarifgebiet
  • Einführung eines 5-Euro-Tickets im gesamten VSN-Tarifgebiet
  • Einführung eines Jugendfreizeittickets mit Gültigkeit ab 14:00 Uhr für das gesamte Verbundgebiet, ohne verpflichtende Basiskarte für 15 Euro im Monat
  • Einführung eines 2-Wege-Azubi-Tickets mit Berechnung der kürzeren Strecke
  • Rabattanhebung Kindertarif (50 % des regulären Bartarifs für alle Einzel- und Mehrfahrtenkarten).

Zusätzlich sollen folgende Tarifänderungen umgesetzt werden: Anschlussticket für Zeitkartenbesitzer, Seniorentickets, Preisstufe C im Binnenverkehr, sowie eine Tageskarte in Länderticketlogik und die Neugestaltung der Basis-Premium-Differenzierung.

„Mit einem jährlichen Betrag von rund 3 Mio. Euro wird der Landkreis Göttingen ein Zeichen für Klimaschutz und Nachhaltigkeit setzen“, führt Heinze aus, „und die konkrete Umsetzung wollen wir zum 1. August 2020 erreichen.“

Bärbel Diebel-Geries, ebenfalls Mitglied im ZVSN-Verbandsausschuss, übt deutliche Kritik an Tarif-Vorschlägen aus dem Landkreis Northeim: „Diese Maßnahmen wie ein 8-Euro-Ticket gehen uns nicht weit genug, um spürbare Verbesserungen erzielen zu können. Es ist an der Zeit, nicht mehr halbherzig vorzugehen, sondern umzusetzen, was finanzierbar ist. Der Landkreis Göttingen jedenfalls ist dazu bereit.“

Für eine Übernahme der Fahrtkosten der Sekundarstufe II verweist Diebel-Geries auf die Landesregierung in Hannover, die diese Finanzierung im Koalitionsvertrag festgeschrieben hat. „Hier ist das Land am Zug, die Vereinbarungen des Koalitionsvertrages auch tatsächlich umzusetzen und die Schüler*innen der weiterführenden Schulen (Sek. II und Berufsschulen) von den Fahrtkosten zu entlasten“, so Diebel-Geries.