SPD-Kreistagsfraktion sieht Gefahren für das Umland und die Stadt Göttingen
 

Die SPD-Kreistagsfraktion im Landkreis Göttingen unterstützt die Verkehrswende. Hierzu gehören viele Maßnahmen zur Reduzierung des individuellen Autoverkehrs, der Ausbau von Radwegen sowie die Stärkung des ÖPNV. In den beiden Radentscheiden in der Stadt Göttingen am 9. Juni sieht sich jedoch eine Gefahr für das Umland.

Göttingen ist das Oberzentrum für eine große Region in Südniedersachsen. Neben dem Landkreis Göttingen hat sie auch für Northeim und Holzminden eine wichtige Funktion. Selbst der Landkreis Eichsfeld hat Göttingen als eine seiner Oberzentren identifiziert.
Die Bürgerinnen und Bürger aus dem ländlichen Raum müssen eine Chance haben, an den vielfältigen kulturellen und sportlichen Angeboten in der Stadt Göttingen teilzunehmen. Sie müssen in die Innenstadt zum Einkaufen, zum Bahnhof für Fernreisen und zu ihren Arbeitsstätten gelangen. Sie müssen das Deutsche und das Junge Theater, die Stadthalle, die lokale und die vielen kleinen Veranstaltungsorte erreichen können. Sie möchten in Restaurants und Kinos gehen und am Ende eines gelungenen Abends wieder nach Hause gelangen können. Täglich pendeln fast 40.000 Menschen laut Pendleratlas in die Stadt Göttingen ein. Für viele von ihnen gibt es keine Möglichkeiten mit dem Bus oder dem Fahrrad die meist weiten Strecken zur Arbeitsstätte zurückzulegen. All diesen Menschen helfen die beiden Radentscheide nicht, ganz im Gegenteil. Diese Aspekte werden bei den Radentscheiden leider fast völlig ausgeblendet.
„Es ist deshalb wichtig, dass Stadt und Landkreis bei der Verkehrswende eng zusammenarbeiten“, so Dr. Thorsten Heinze, Vorsitzender der SPD-Kreistagsfraktion.
„Gemeinsam arbeiten wir bereits an einem neuen Nahverkehrsplan, planen Radwege, die über die Stadt Göttingen hinausgehen und arbeiten daran, bessere Möglichkeiten zu schaffen, damit Menschen auf Busse und Bahnen umsteigen können. Kommt es zum Beschluss eines Radentscheids, so ist das nicht mehr möglich“, so Heinze weiter.
Um Göttingens wichtige Funktion als Oberzentrum zu erhalten ist es wichtig, dass die Radentscheide keine Mehrheit bekommen. Da die Bewohnerinnen und Bewohner des Landkreises Göttingen keine Stimmen im Radentscheid haben, appellieren wir, bei der Abstimmung mit „Nein“ zu votieren.