Umweltminister Sander soll Entscheidung gegen den See ändern

Die SPD-Kreistagsfraktion ist überrascht von der Entscheidung des Umweltministeriums, den Wendebachstausee nun doch vollständig zurückzubauen.
Frustrierend sei es, dass die Entscheidung des Ministeriums ohne Rücksprache
mit dem Zweckverband und den Verantwortlichen vor Ort gefallen sei.

„Es ist enttäuschend, wie hier mit den Menschen in den betroffenen Orten
umgegangen wird“, so Jörg Wieland, Vorsitzender der SPD-Kreistagsfraktion
Göttingen. „Auf Zusagen von Umweltminister Sander kann man sich nicht
verlassen.“ Immer wieder hatte Sander gegenüber dem Vorsitzenden des
Zweckverbandes, Manfred Kuhlmann, betont, er wolle eine einvernehmliche
Regelung mit den Verantwortlichen treffen, so Wieland.

„Nun sind die Landtagsabgeordneten gefordert, besonders Lothar Koch und
auch Landrat Schermann“, sagt Sören Steinberg, wirtschaftspolitischer
Sprecher der SPD-Kreistagsfraktion. „Der Wendebachstausee liegt in Kochs
Wahlkreis. Er muss mit all seiner Macht in Hannover für den Erhalt kämpfen.“
Ronald Schminke und Gabriele Andretta (beide SPD) seien bereits informiert
und würden sich für den Erhalt des Stausees einsetzen.

Die SPD-Fraktion fordert zudem das Ministerium auf, die Entscheidung zu
ändern und den Vorschlag des Zweckverbandes weiter zu verfolgen. „Die
Bedenken gegen diesen Vorschlag können nicht so schwer wiegen, dass für
über 3 Millionen Euro diese einmalige Anlage im Landkreis rückgebaut wird.
Außerdem mahne ich dann einen wirksamen Hochwasserschutz für
Niedernjesa an“, so Wieland. Es sei mehr als fragwürdig, warum die vom
Zweckverband und dem Ing.-Büro Rinne vorgeschlagene günstigere Lösung
nicht in Betracht kommen soll. "Was will das Umweltministerium damit
verhindern?", fragt sich Wieland.

Sören Steinberg fügt hinzu: „Der Wendebachstausee ist für die Bevölkerung
im Landkreis seit Jahrzehnten ein wichtiger Erholungsort und zugleich ein
schützenwertes Naturreservat. Durch die Umbaupläne wird der Lebensraum
vieler geschützter Tiere, wie des Eisvogels und des Roten Milans, zerstört.“