Herr Vorsitzender, Herr Landrat, liebe Kolleginnen und Kollegen meine Damen und Herren,

wir haben zu diesem Tagesordnungspunkt jetzt schon einiges gehört, was ich noch mal in ein richtiges Licht stellen möchte:

Wir beschließen heute darüber, dass die Tarife im ZVSN nicht und ich betone nochmals nicht steigen werden.

Mit der Einführung der Tarifstrukturreform, dem sogenannten 5 €-Ticket, haben wir die Ticketkosten im Verbandsgebiet des ZVSN deutlich reduziert. Es ist nun möglich, von der Weser bis in den Harz zu einem Preis von maximal 5 € für Erwachsene und 2,50 € für Kinder zu fahren. 
Während uns der Gutachter prognostiziert hat, dass die Ticketverkäufe um etwa 2 % steigen werden, hat sich gezeigt, dass es anders gekommen ist. Die Ticketverkäufe haben sich um 13 % erhöht. Mehrverkäufe für das Deutschland-Ticket sind in dieser Zahl nicht berücksichtigt.

Es zeigt sich also ganz deutlich, dass Menschen vom Auto auf dem Bus umsteigen und dass Mitbürgerinnen und Mitbürger den ÖPNV nutzen, wenn sie es sich leisten können. 

Die Tarifreform ist somit ein Erfolgsprojekt für Menschen mit niedrigen Einkommen und zur Reduzierung des Individualverkehrs.
Die erwarteten Kompensationszahlungen in den letzten 3 Jahren für den Landkreis Göttingen, die aus den freiwilligen Mitteln bereitgestellt wurden, wurden nie auch nur annähernd ausgeschöpft.

Wir halten es deshalb für falsch, jetzt Tarife zu erhöhen, nur um Fördermittel des Bundes und Mehreinnahmen zu generieren, ohne dass wir einen Plan haben, wie diese Mittel zur Verbesserung des Angebots einsetzen werden können. Vielmehr ist es wichtig, den gemeinsamen Nahverkehrsplan mit der Stadt Göttingen in den nächsten beiden Jahren zu entwickeln und dann zu entscheiden, welche Mittel benötigt werden, um das Angebot in der Fläche zu verbessern. Gemeinsam mit den Göttinger Verkehrsbetrieben soll somit der ÖPNV noch attraktiver gemacht und Synergien genutzt werden.

Einziger Wermutstropfen ist die Entscheidung, die Kernorte Rosdorf und Bovenden in ein Tarifgebiet mit Göttingen zu integrieren. Der Wunsch der GöVP, die Ticketpreise um 8 % zu erhöhen, kann somit umgesetzt werden.

Für Rosdorf und Bovenden ergibt sich eine geringe Erhöhung der Einzeltickets um 4 %. 8-Fahrtenkarten und Monatstickets werden jedoch günstiger und mit fairtix, einer Fahrkarten-App, fährt man weiterhin für 2,20 €. Zudem ermöglicht das Tarifgebiet Gö+ nun auch von Bovenden bis Rosdorf bzw. umgekehrt zu fahren, ohne die Tarifstufe 2 bezahlen zu müssen. Hier glauben wir, dass die Vorteile eines gemeinsamen Tarifgebiets die geringe Steigerung der Einzelticketpreise überwiegen.


 

 

Als Gruppe SPD/Grüne ist es uns wichtig, Nachhaltigkeit zu leben, den ÖPNV attraktiv zu gestalten und nicht zu vergessen, dass es Menschen gibt, die gar kein Auto besitzen, finanziell schlechter gestellt sind und trotzdem Mobilität brauchen.

Das Signal heute ist also, dass die Tarife des ZVSN bis 31.12.2026 stabil bleiben!