Der Wendebachstausee hat eine besondere Bedeutung für die Naherholung und zudem eine wichtige ökologische Funktion. Durch den Bau des Sedimentrückhaltebeckens im Jahr 2020 konnte der See erhalten werden. Darüber informierte sich eine Gruppe der Fraktion vor Ort.

Gruppe See
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In den 1960er Jahren wurde der Stausee für den Hochwasserschutz angelegt, konnte seinen eigentlichen Zweck aber nie richtig erfüllen. Als Bade- und Erholungsgebiet erfreute er sich aber großer Beliebtheit. Viele Proteste trugen dazu bei, dass der See erhalten wurde. 1974 wurde der „Zweckverband Erholungsgebiet Wendebachstausee“ gegründet. Mitglieder sind die Gemeinden Gleichen und Friedland sowie der Landkreis Göttingen. Der Zweckverband betreibt das Erholungsgebiet. Auch ein gastronomisches Angebot durch ein Imbisswagen steht inzwischen wieder zur Verfügung.

See
Steg

Seit 2020 betreibt der Zweckverband ein neu errichtetes Sedimentrückhaltebecken oberhalb des Sees. Damit sollen bei stärkeren Regenfällen von landwirtschaftlichen Flächen abgeschwemmte und dann im Wendebach mitgeführte Sedimente zurückgehalten werden. Das sedimentreiche Bachwasser fließt künftig in das Rückhaltebecken. Das Wasser im Becken wird beruhigt und die Sedimente setzen sich ab. So sollen diese nicht mehr in den See gelangen. Das regelmäßige Ausbaggern des Sees war mit erheblichen Umweltbelastungen und Kosten für den Zweckverband und seine Mitglieder verbunden. Diese „Entschlammung“ hat jeweils etwa 180.000 Euro gekostet. Die Mitgliedskommunen haben ihre Beiträge zum Zweckverband zur Unterhaltung des Sees zuvor verdoppelt. Eine regelmäßige Entschlammung des gesamten Sees wäre von den Gemeinden Gleichen und Friedland sowie dem Landkreis dauerhaft nicht zu finanzieren.
Statt den gesamten See auszubaggern, muss künftig nur noch das Rückhaltebecken von Zeit zu Zeit ausgebaggert und das Erosionsmaterial wieder auf die Ackerflächen zurückgebracht werden. Das spart Kosten und ist ökologischer als den See komplett abzulassen und auszubaggern. Die Maßnahme hat ein Volumen von rund 400.000 Euro, zu 75 % finanziert über das Flurbereinigungsverfahren Niedernjesa, geplant und umgesetzt mit Unterstützung des Amtes für regionale Landesentwicklung und des Verbandes der Teilnehmergemeinschaften Südostniedersachsen. Die restliche Summe ist kofinanziert vom Landkreis Göttingen.

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Schild

Die stellv. Fraktionsvorsitzende und Gleichener Kreistagsabgeordnete Bärbel Diebel-Geries betont: „Wir haben vor Ort sehr für den Erhalt des Wendebachstausees als Badesee gekämpft. Ohne das Flurbereinigungsverfahren und den tollen Einsatz aller Verantwortlichen wäre das Projekt wohl nicht umsetzbar gewesen. Deswegen geht ein herzlicher Dank an Herrn Piper, den Geschäftsführer des Zweckverbands Erholungsgebiet Wendebachstausee, sowie Frau Dießel und Herrn Böckmann vom Amt für regionale Landesentwicklung als Verantwortliche für die Flurbereinigung.“

Stein
v.l.n.r.: Die Abgeordneten Kris Runge, Bärbel Diebel-Geries, Gudrun Surup und Dr. Andreas Philippi am Stein, der an Klaus-Peter Bruns erinnert, welcher sich stets für den Wendebachstausee stark gemacht hat