Mit einer Initiative im Kreistag will die Mehrheitsgruppe aus SPD, Grünen und Freien Wählern den Anstoß dafür geben, die Hebammenausbildung im Landkreis Göttingen zu erhalten und die flächendeckende Versorgung mit Hebammen in der Region zu sichern. Hintergrund ist eine neue EU-Richtlinie, die Deutschland dazu bringen soll, die Ausbildung von Hebammen wie in den anderen EU-Ländern im Rahmen eines aufgewerteten dualen Studiums zu organisieren.

Das erläuterte der SPD-Kreistagsabgeordnete und Vorsitzende des Sozialausschusses Dr. Andreas Philippi. Der Antrag soll am 25. September im Sozialausschuss des Landkreises und am 2. Oktober 2019 im Kreistag behandelt werden.

Ute Haferburg, stellvertretende Grüne Fraktionsvorsitzende, weist darauf hin, dass die Voraussetzungen für die Einrichtung eines solches Studiengangs sowohl in der Stadt Göttingen mit der Universitätsmedizin und dem Gesundheitscampus als auch in den Krankenhäusern im Landkreis – mit der Möglichkeit als Ausbildungspartner und kooperierender Praxiseinrichtung – „herausragend gut“ sind. Lothar Dinges (Freie Wähler) ergänzt: „Der Erhalt der Ausbildung vor Ort und die Versorgung in der Fläche hängen eng zusammen.“ Würde die Ausbildung künftig weit außerhalb des Landkreises stattfinden, könnte das im Ergebnis dazu führen, dass künftig weniger Hebammen im Landkreis tätig wären – und das bei steigenden Geburtenzahlen, betonen die Antragsteller.

Der Beschlusstext des Antrages lautet ursprünglich:

  1. Landrat Reuter wird gebeten, sich bei der Landesregierung nachdrücklich dafür einzusetzen, dass Göttingen Standort für das neu organisierte duale Hebammenstudium wird. Darüber hinaus hält es der Kreistag für wichtig, auch den Oberbürgermeister der Stadt Göttingen und die Landrätin des Landkreises Northeim in die Gespräche mit einzubeziehen und um deren Unterstützung in dieser Angelegenheit zu bitten.
  2. Die regionalen Landtagsabgeordneten werden aufgefordert, sich in den entsprechenden Gremien des Landtags und bei der Landesregierung für die Einrichtung des Studienganges in Göttingen einzusetzen.
  3. Die Verwaltung wird beauftragt, schon in der nächsten Sitzung des Ausschusses für Soziales, Gesundheit und Integration einen Bericht zur Hebammenversorgung im Landkreis vorzulegen.
  4. Darüber hinaus wird die Verwaltung um Prüfung gebeten, ob und auf welche Weise in evtl. unterversorgten Gebieten das Halten oder Ansiedeln von Hebammen durch den Landkreis unterstützt werden kann.

Achtung! Diese Presse-Information von SPD, Grünen und Freien Wählern im Kreistag Göttingen „Kreistagsinitiative für Hebammenausbildung in der Region“ ist nach Presseveröffentlichungen, wonach das Land für die geforderte Hebammenausbildung sorgen wird, in der vorliegenden Form überholt. Wir freuen uns über diese Entwicklung. Wir werden einen veränderten Antrag zu diesem Thema einbringen.

Hier finden Sie den überarbeiteten Antrag der Kreistagsgruppe