Keine Gärtnerei „mit dem Lineal geschnitten“, sondern durch Miteinander gewachsen. Bei schönstem Hochsommerwetter Mitte September besuchte ein Teil der SPD-Kreistagsfraktion den „FriedlandGarten“. Dabei handelt es sich um ein Integrationsprojekt, um Geflüchteten und Aussiedlern aus dem Grenzdurchgangslager eine abwechslungsreiche und sinnvolle Tätigkeit zu bieten.

Schild FG

Die Integration und das Lernen der deutschen Sprache erfolgt hier sozusagen „nebenbei“. Viele würden sich im Lager etwas langweilen. Hier können sie sich sinnvoll sowie aktiv beteiligen und erfahren wertvolle Begegnungen und gemeinsame Erfahrungen. Das Projekt habe sich im Lager sehr schnell herumgesprochen.

Die Idee zu dieser integrativen Begegnungsstätte hatte die jetzige Mitarbeiterin des FriedlandGarten, Heidrun Mitze, bereits im Sommer 2016. Im Jahr 2017 konnte das Projekt mit der Ländlichen Erwachsenenbildung (LEB) als Projektträger an den Start gehen. Dies wurde möglich durch eine Leader-Förderung unseres Landkreises, welche durch die Gemeinde Friedland co-finanziert wurde. Das weitläufige 8.000 qm-große Gelände ist ein ehemaliger Obstbaubetrieb und bildet mit vielen Obstbäumen eine tolle Grundlage für den Mitmach-Garten. Das ehemalige Betreiber-Paar hat ihn zur Verfügung gestellt und unterstützt den FriedlandGarten auch heute noch beratend. Ohne diese Unterstützung wäre das Projekt in der heutigen Form nicht möglich gewesen. Mittlerweile ist neben der LEB auch die Gemeinde Friedland Projektträger und auch darüber hinaus ein großer Unterstützer.

Baum + Bauwagen

Beim Besuch wurde den Fraktionsmitgliedern vor allem deutlich, dass die beiden Mitarbeiterinnen Heidrun Mitze und Dorothee Pohl das Projekt nicht nur sehr engagiert leiten, sondern geradezu „leben“. Dieses enorme Engagement hat die Fraktion sehr beeindruckt. Neben den beiden hauptamtlichen Mitarbeiterinnen füllen viele weitere Unterstützer und auch Ehrenamtliche das Projekt mit Leben. Der Garten ist mit vielen Akteuren sehr gut vernetzt. Es gibt Kooperationen mit Kindergärten und Schulen. Somit ist es nicht nur ein Integrationsprojekt für Geflüchtete. Vor allem viele Kinder kommen gern her. Die örtlichen Kindergärten haben z.B. eigene Beete.

Viele ganz unterschiedliche Kurse und Projekte werden angeboten wie z.B. Obst, Gemüse und Kräuter (Erschaffung einer Kräuterspirale) gemeinsam anpflanzen und ernten, Imkerkurse mit eigenen (Naturbau-)Honigbienen und eine Mostaktion mit einer mobilen Presse. Manchmal ist der Garten aber auch „nur“ Veranstaltungsort, wie z.B. für das Kinderferienprogramm des Jugendbüros Friedland.

Grp. FG 2

Der Garten ist an 2 Tagen in der Woche geöffnet, den beiden Mitarbeiterinnen stehen zusammen 32 Arbeitsstunden in der Woche zur Verfügung.
Zur Fortsetzung des Projekts FriedlandGarten ab dem nächsten Jahr ist weitere finanzielle Unterstützung nötig, da die Leader-Förderung ausläuft. Etwa 45.000 Euro im Jahr würden benötigt. Aber auch die ideelle Unterstützung wird als sehr wichtig angesehen.
Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Dr. Michael Bonder lobt das Projekt: „Dass es hier so ein tolles Projekt gibt, wo Menschen verschiedenster Herkunft, außerdem jung und alt, so engagiert betreut und zusammengeführt werden, ist sehr beeindruckend. Wir kommen wieder!“

Bonder Apfelbaum
FG Grp.
Biene FG
Tisch